Das wird jetzt ein bisschen kompliziert. Geht ja auch nur um Grundsatzfragen. Also schreibe ich lieber über meine Vorlieben. Das ist vielleicht besser, als über das große und ganze zu philosophieren.
Ich fotografiere mit meinen Analogkameras meist fast nur schwarz-weiss. Das hat verschiedene Gründe, die letzten Endes alle damit zusammenhängen, dass ich die Resultate nach dem Fotografieren selbst erarbeiten will. In Farbe zu entwickeln ist zwar möglich, aber der Aufwand ist dann noch deutlich grösser. Nicht unmöglich, aber … nun ja. Farbe geht lieber ins Labor.
Für mich ist das selbst entwickeln ein wichtiger Teil der Entstehung eines Bildes. Ich komme von einer Fototour zurück, richte im Keller meine Utensilien. Danach ziehe ich mich in den Vorratsraum zurück, den ich mit ein paar Handgriffen lichtdicht gemacht habe, und der Spass beginnt. Film einfädeln, Entwickler ansetzen, fixieren, spülen. All das ist Teil der „Therapie“, mit der ich die Entschleunigung genieße, die mit dem analogen fotografieren einhergeht. Je nachdem 10 Minuten, manchmal etwas länger, abhängig von Film und Entwicklerkombination.
Als Konsequenz daraus lerne ich mit der Zeit, Motive so einzuschätzen dass ich ein Auge dafür bekomme, was in s/w funktioniert.
Das folgende Bild hatte ich schon eine Weile vor meinem geistigen Auge. Es ist nur ein paar Minuten von mir in einer Grünanlage entstanden.