Die Contax 645 war toll und die Bilder waren super, aber … leider wird die Kamera nicht jünger und nach einiger Zeit hatte ich etliche Berichte gelesen, dass so manches Exemplar kaputtgegangen ist. Eine Reparatur ist teuer, und erst mal muss man jemanden finden, der das kann. Da war es für mich an der Zeit, das gute Stück wieder zu verkaufen.
Was macht also die Contax AX so besonders? Zunächst einmal ist es eine Filmkamera – aber das habt ihr bestimmt schon erraten. Der wirkliche Clou ist aber der Autofokus.
Hat da jemand «Hat doch jede Kamera» gesagt?
Ja, heutzutage schon. Damals allerdings (im Jahre 1996) war Autofokus etwas grundsätzlich neues und die Kamerahersteller haben hart um den neu entstehenden Markt gekämpft. Contax hatte damals die wundervollen Zeiss-Objektive als Alleinstellungsmerkmal (diese werden übrigens heute noch fast unverändert verkauft), aber Zeiss wollte (oder konnte) keine Autofokus-Versionen davon herstellen.
Contax brauchte aber dringend eine Autofokus-Kamera, um mitmischen zu können! Deswegen haben sich die Contax-Ingenieure an den Zeichentisch gesetzt und den Spiess umgedreht: statt der Fokussiergruppe im Objektiv wird einfach der gesamte Film vor- und zurückbewegt und auf diese Weise scharfgestellt. Eigentlich also eine tolle Idee: Man kauft nur eine neue Kamera, und alle Objektive können weiterverwendet werden.
Andere Hersteller (Canon und Nikon) haben allerdings nicht nur neue Kameras, sondern auch neue Objektive herausgebracht und dadurch ein insgesamt besseres Paket angeboten – durch die bessere Abstimmung der beiden Komponenten waren diese leistungsfähiger und schneller, und schliesslich hat Contax bzw. die Mutterfirma Kyocera im Jahre 2005 die Produktion komplett eingestellt. Zwar gab es vorher noch ein paar Versuche, mit dem Markt mitzuhalten, aber auch diese Versuche waren nicht wirklich von Erfolg gekrönt.