Heutzutage, im Zeitalter von Mega-Megapixeln, da ist der Film unter Generalverdacht, dass das „nicht scharf genug“ sei.

Natürlich ist es so, dass die Objektive, die Kamera usw. scharf abbilden müssen – aber das gilt ja auch für die Digitalkameras, hier also soweit nichts neues.

Viel interessanter ist allerdings, dass Film per se keine Auflösung hat – es sind ja keine Pixel, die dargestellt werden. Erst beim digitalisieren wird die physikalische Darstellung des Negativs in Pixel umgewandelt, und dann entscheidet sich, was aus dem Bild wird.

Statt dessen wird für Filme die Einheit L/mm verwendet – wie viele Linien kann so ein Film pro Millimeter darstellen, so dass sie noch unterschieden warden können.

Für den Fujifil Neopan Acros, den ich für dieses Beispiel verwende, sind dies immerhin 200 Linien pro Milimeter. Gemäss dem Artikel hier, sind das umgerechnet ca. 120 Megapixel!

Selbstverständlich kann kam ein Negativ in unterschiedlichen Arten digitalisieren. Dazu gehören:
– abfotografieren
– scannen
– mit noch höherer Auflösung scannen

Hier mal ein Bild, was ich vor einiger Zeit mit der Contax 645 gemacht habe. Objektiv war das 80 mm 2.0, also die „Normalbrennweite“ für Mittelformat. Die Digitalisierung erfolgte mit einer Fuji X-Pro2 und dem Makro-Objektiv. Das Bild hat 6000×4000 Pixel, aber weil ich etwas abgeschnitten habe, sind nur 4996×3861 Pixel übriggebliegen – also 19 Megabyte. Klingt wenig, vor allem im Vergleich zu den 120 Megapixel, die oben genannt warden.

Und jetzt ein Ausschnitt. Selbst bei so starker Vergrösserung sind die Wimpern vom Hundi noch genau zu erkennen, trotz der geradezu winzigen Auflösung des Bildes von nur einem Zehntel dessen, was man aus dem Film theoretisch herausholen könnte: